Beschreibung der Ausstellung
In einem Büro- und Gewerbegebäude im Osten Wuppertals in Nähe der Eisenbahn und Schwebebahn, die sich durch das Tal der Wupper schlängeln, wird eine Modelleisenbahnausstellung mit 9 Schauanlagen unterschiedlicher Nenngrößen (Spur N 1:160, Spur H0m und Spur H0 1:87 und Spur G 1:22,5) geplant und aufgebaut.
Man beginnt die Ausstellung mit den Anlagen im kleineren Maßstab in einem gut 150 m² großen Ausstellungsraum.
Unter dem Namen CasDöpp werden die verbundenen Anlagen „Castrop“ und „Döppersberg“ zu einer Anlage im Maßstab 1:160.
Eine im Bau befindliche N-Anlage in U-Form in den Dimensionen 4,30 x 3,40 m, intern bei uns „Castrop-Anlage“ genannt, bietet die Basis als Fahranlage für den Fahrzeugpark in Spur N.
Ein lokales Highlight und somit ein Stück Verkehrsgeschichte stellt das Diorama des Wuppertaler Döppersberg im Zustand der frühen 1980er Jahre dar. Diese Spur-N-Anlage mit den Abmessungen 2,40 x 3,60 m, die seinerzeit von Herrn Guido Ehmann erbaut wurde, wird von uns zurzeit restauriert und ist inzwischen mit der „Castrop-Anlage“ verbunden. Somit kann ein reger Fahrbetrieb rund um den Döppersberg ermöglicht werden.
Weiterhin in Spur N (Maßstab 1:160) werden auf einer ca. 8,5 m langen realistisch gestalteten Landschaft Motive der schweizerischen Lötschberg-Südrampe gezeigt. Hier kann der Zugbetrieb über das Luogelkinviadukt oder die berühmte maßstabgetreu nachgebaute Bietschtalbrücke verfolgt werden. Abschnitte des Bahnlehrpfades, der parallel zu dieser bekannten Trasse angelegt wurde, sind ausgestaltet und laden „zum Spaziergang“ durch die Miniaturwelt genauso ein, wie sie vielleicht auch zum Nacherleben im Original am sonnigen Südhang des Rhone-Tals einladen. Originalfotos vom Vorbild vermitteln einen Eindruck der Gegebenheiten vor Ort im Zusammenhang mit der Darstellung im Modell.
Neben diesen zwei N-Anlagen wird eine H0m-Anlage (Maßstab 1:87) mit Motiven aus dem Kanton Graubünden in der Schweiz gezeigt. Auf dieser Anlage werden unter anderem das höchste Viadukt der Rhätischen Bahn, das Wiesener Viadukt, direkt daneben der Bahnhof Davos-Wiesen, sowie weitere markante Stellen, wie der Bahnhof Susch im Unterengadin oder der Bahnhof Preda auf der Albula-Strecke der RhB, zu finden sein.
Nach den kleineren Spurweiten geht es in den großen Ausstellungssaal des WUMILA.
Die größten in dieser Ausstellung gezeigte Modellbahnanlagen sind als Digitalanlagen im Maßstab H0, also 1:87, in dem fast 600 m² großen Raum konzipiert. Thematisch ist diese Anlage mit einer Anlagenfläche von 150 m² in Deutschland angesiedelt. Sie besteht aus zwei eigenständig gesteuerten Anlagenteilen.
Der im Bau befindliche Anlagenteil 1 mit ca. 90 m² Anlagenfläche ist als Zungenanlage mit drei Zungen ausgeführt. Zunge 1 wird von einer mittelgroßen Stadt mit Inselbahnhof, Altstadt und Schloss beherrscht werden.
Auf Zunge 2 ist die Großstadt Ermannstadt mit 16 gleisigem Kopfbahnhof erbaut. Blickfang ist die riesige Bahnhofshalle über alle 16 Gleise. Zudem gibt es in dieser Stadt viele große Gebäude, eine Straßenbahnstrecke vom Theaterplatz zum Fernsehturm, Autoverkehr mit fahrenden Autos, Bahnbetriebswerke für Dampf- und E-Loks und weitere bahntechnische Einrichtungen.
Richtung Zunge 3 liegt ein Kanalstück mit Hafen und Containerterminal. Von dort geht es über in eine dörfliche Landschaft, die von einem hohen Berg geprägt wird.
An diesen Berg schließt sich die zweigleisige, der Müngstener Brücke nachempfundene Brücke an, die in ca. 2,25 m Höhe die Verbindung zum zweiten Anlagenteil herstellt.
Diese Brücke, die die beiden Anlagenteile verbindet, hat eine maßstabgerechte Höhe von 107 m. Man blickt nach oben, wenn man den Zugverkehr über diese Brücke verfolgen möchte.
Auf dem Anlagenteil 2 mit fast 60 m² sind das große Dampflok-Bahnbetriebswerk und der Bahnhof Altenhundem im Zustand der 1960er Jahre anhand originaler DB-Pläne nachgebildet. Das Bw Altenhundem unterstand der Bundesbahndirektion Wuppertal und hatte eine große Bedeutung für die umfangreichen Transporte der Montanindustrie.
Altenhundem, heute Lennestadt-Altenhundem, liegt im Sauerland an der Strecke von Hagen nach Siegen.
Eine weitere H0-Anlage mit dem Thema „Bahnhof Heubruch“ hat ihren Aufstellort ebenfalls im großen Ausstellungssaal gefunden. Auf einer Länge von gut 12m wird das Stück Nordbahntrasse um den Bahnhof Heubruch herum im Zustand der 1940er Jahre gezeigt und repräsentiert damit ein Stück Verkehrsgeschichte Wuppertals. Die sogenannte „Rheinische Strecke“ führt am nördlichen Hang des Tals der Wupper entlang und hatte für die industrielle Entwicklung Wuppertals eine große Bedeutung. Heute ist die Nordbahntrasse zu einem Fuß-, Rad und Inlineskaterweg im Stadtgebiet Wuppertals geworden. Diese Anlage wurde als Leihgabe des Vereins „Wuppertal-Bewegung e.V.“ aufgenommen und wird im WUMILA der Öffentlichkeit präsentiert.
Es gibt eine vierte H0-Modellanlage, es ist die im Märklin Magazin 4/2008 vorgestellte analoge Märklin-Anlage, die ihren Weg ins WUMILA gefunden hat. Bei ihr handelt es sich um eine typische Eisenbahnanlage der 1970/80er Jahre aus einem großzügigen privaten Eisenbahnkeller. Mit Unterstützung von Märklin wurde der Kontakt zur Familie des Erbauers hergestellt. Die Anlage wurde in Bonn zerlegt und im WUMILA wird sie für den Vorführbetrieb wiederhergestellt.
Dem Thema Wuppertaler Verkehrsgeschichte widmet sich die Anlage mit Modellen der Barmer Bergbahn im Maßstab IIm (1:22,5), die von Helmut Becker und Klaus Hoffmann erbaut wurde und vom Verein „Barmer Bergbahn e.V.“ als Leihgabe den Weg ins WUMILA fand. Bei der Barmer Bergbahn handelt es sich um Deutschlands erste elektrisch betriebene zweigleisige Zahnradbahn, die 1894 den Betrieb aufnahm und bis 1959 betrieben, aber dann abgebrochen wurde.
Verkehrshistorisch bedeutend war das Wuppertaler Straßenbahnnetz des 20. Jahrhunderts. Es war das sechstgrößte Straßenbahnnetz Deutschlands. Eine Anlage für den Betrieb von zahlreichen Straßenbahnmodellen im Maßstab IIm (1:22,5), die den Weg in die Ausstellung des WUMILA gefunden haben, rundet im großen Saal die Reihe der Anlagen und Exponate ab. Um die in Vitrinen ausgestellten Straßenbahnen auf Gleisen rollend präsentieren zu können, dient diese Fahranlage den handwerklich gelungenen Exponaten Wuppertaler Straßenbahngeschichte.
Das Thema Schmalspurbahnen der Rhätischen Bahn wird im großen Saal durch eine große in Spur IIm oder auch Spur G genannte LGB-Modellbahnanlage abgedeckt. Die Bahnhofsgebäude von Filisur und von Lüen-Castiel rechtfertigen Schweizer Rollmaterial. Die ehemals von den Eisenbahnfreunden Kulmbach betriebene Anlage hat den Weg ins WUMILA gefunden, als der Verein ein neues Vereinsheim in einem Nebengebäude am Bahnhof Neuenmarkt bezog und die Anlage aus Platzgründen abgeben musste. Weitere zahlreiche Gebäude, eine Brücke und zwei Kehrschleifen, jeweils im Tunnel, verteilen sich auf über 20 m Anlagenlänge.
Vor dem Gebäude steht ein originaler Gelenktriebwagen (GTW) der Wuppertaler Schwebebahn aus den 1970er Jahren. Dieser Schwebebahnzug, am 23.11.1972 in Betrieb gegangen, ist Teil der Ausstellung und ebenfalls barrierefrei zu betreten.
Es handelt sich um den GTW 72 Nr. 1, den ersten Zug der ab 1972 neu eingeführten Baureihe, der mit Informationen und Exponaten über die Schwebebahn, aber auch einer Modellanlage von fast 6 m Länge ausgestattet ist. Diese bildet nach, wie die Schwebebahn über der Straße, so wie in Vohwinkel, oder über der Wupper, wie im restlichen Stadtgebiet, gebaut ist.
Einzelne Exponate, Leihgaben von Museen oder Privatpersonen oder im Eigenbesitz, erweitern die Ausstellung um Besonderheiten, die nicht alltäglich und teilweise historisch bedeutsam sind.
Genauere Beschreibungen dazu finden sich unter den entsprechenden Schaltflächen auf der Webseite.
Besichtigungen machen hungrig und durstig. Zur Verpflegung laden Sitzgelegenheiten im Bereich des „WUMILA-Bistro“ ein. Hier können die Besucher in Eisenbahnsitzgruppen oder Sitzgruppen mit Sitzen, die aus der Schwebebahn GTW 72 Nr. 1 stammen, Platz nehmen.